Generationswechsel bei AE Pflegedienst

Generationswechsel beim AE-Pflegedienst

BORKEN (pet). 25-jähriges Bestehen und ein Wechsel in der Leitung – beim AE-Pflegedienst fand Beides nahezu zeitgleich statt. Gründer Werner Hüning hat die Geschäftsführung an Christian Böttcher übergeben, der von Ursula Ehmann unterstützt wird. Hüning bleibt dem Unternehmen aber weiterhin beratend verbunden. Hüning (66) rief den Pflegedienst 1995 mit 21 niedergelassenen Ärzten ins Leben.

Hintergrund war damals die Einführung der Pflegeversicherung, wodurch der gesetzliche und finanzielle Rahmen für die ambulante Pflege neu gesetzt war. „Es ging mir darum, dass Pfleger und Ärzte Hand in Hand arbeiten und nicht beiderseits Vorbehalte haben“, erklärt Hüning, der Diplom-Pflegepädagoge ist. Die Bezeichnung AE sei deswegen gewählt worden, weil der ursprüngliche Name Aeskulap – als Sinnbild für medizinisches Wirken – bereits von einem Unternehmen in Süddeutschland beansprucht worden sei, fügt er hinzu. Der Betrieb habe eine „positive Entwicklung“ genommen, blickt Hüning zurück. Von anfangs vier Mitarbeitern stieg die Belegschaft auf inzwischen 130 Beschäftigte, darunter 17 Auszubildende.

Sie absolvieren täglich 600 Hausbesuche in Borken, Heiden, Raesfeld, Reken und Velen. Der Fuhrpark umfasst 80 Fahrzeuge. In Heiden und Velen hat das Unternehmen zwei Tagespflegeeinrichtungen mit zusammen 42 Plätzen etabliert, eine dritte Stätte ist in Reken geplant. Hüning möchte den Erfolg aber nicht an den Zahlen allein festmachen. Im Mittelpunkt stehe die Pflege. Den Beschäftigten wolle man ein „möglichst angenehmes Umfeld ohne großen Zeitdruck“ geben, wodurch den Pflegebedürftigen die Zeit zuteil werde, die sie brauchen. „Dies natürlich in der nötigen Zuwendung“, fügt Hüning hinzu. Ein wichtiger Faktor für das stete Wachstum sei zudem die demografische Entwicklung. Die Corona-Pandemie habe auch die Bedingungen für Pflegedienste erschwert.
Notfallpläne wurden erstellt, Material wie Desinfektionsmittel drohte knapp zu werden. „Uns ist es aber gelungen, alles in ausreichendem Maße zu bekommen“, so Hüning. Die Tagespflege war zeitweise geschlossen, die direkte Kommunikation sei wegen der Masken besonders bei hörgeschädigten und demenziell veränderten Patienten schwierig.

Mit 66 Jahren sei nun der Zeitpunkt gekommen, kürzer zu treten. „Wie oft ich schon auf das gleichnamige Lied von Udo Jürgens angesprochen wurde“, fügt Hüning mit einem Schmunzeln hinzu. Sein Nachfolger Christian Böttcher (46) ist ein „Urgestein“ im Betrieb. Er hat 2001 als Pfleger beim AE-Pflegedienst angefangen und wurde bald Teamleiter. 
Später baute er die Tagespflegen mit auf und übernahm die Gesamtleitung der Tagespflegen. Diese Aufgabe wird zukünftig von Monika Limberg ausgeführt, die die Pflegedienstleitung an Müzeyyen Isik abgibt.

Eine Herausforderung sei nun, das Personal mit guten Rahmenbedingungen zu halten und neue Mitarbeiter zu gewinnen. Stolz sind Hüning und Böttcher auf die Leistungen, die sich in den Ergebnissen der Qualitätsprüfungen widerspiegeln, die der Medizinische Dienst der Krankenkassen vornimmt. Immer wieder liege man im Schulnotenbereich von „Eins komma“, so Hüning. Um dies zu erreichen, lege man Wert auf eine kontinuierliche Fortbildung.


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